Bernard Bensalem

geboren: 7.1.1952
Französischer Künstler, Autodidakt, Studien in Freiburg, Mannheim und Berlin, lebt in Paris. Grafik, Malerei, Experimentalfilm. Einzelausstellungen im Atelier Sömmering: 1990 (o.T.), 1992 („Nouvelles Séries“), 1995 („Peinture directe“) und 2002 („Cahiers“).

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Bernard Bensalem Bernard Bensalem, französischer Künstler, Autodidakt, Studien in Freiburg, Mannheim und Berlin, lebt in Paris. Den Kontakt zum Atelier Sömmering stellte Axel Brand von „Authentic“ her, der mit Bensalem Ende der Siebziger in Berlin Experimentalfilme gemacht hatte. 1989 nahm Bensalem an der zweiten Auflage der Kunstwundertüte teil und realisierte zusammen mit zwei Malerfreunden ein Projekt in der Ultimate Academy. Rudi Hoffmann und mich begeisterte auf Anhieb der eigenwillige und elegante Malstil Bensalems, und wir waren uns einig, Bernard eine Einzelausstellung im Atelier Sömmering anzubieten. Dies war insofern ungewöhnlich, weil es zu reinen Malereiaustellungen allenfalls durch ehemalige Ateliermitglieder gekommen war. Ansonsten stand bei uns Aktionskunst und raumbezogenes Arbeiten im Mittelpunkt. Bei einem Besuch in Paris sichteten wir Bensalems umfangreiches Werk aus über zehn Jahren, das er in seinem relativ kleinen Atelierraum gelagert hatte. So erstaunt es wenig, dass Bensalem vorzugsweise auf Papier und in kleineren Formaten arbeitet. Im Mai 1990 kam es zur ersten Ausstellung von Zeichnungen und Malerei in Köln, und dem sollten im Laufe der Zeit noch vier weitere Projekte im Atelier Sömmering folgen. So gesehen hat hier – bis auf die „Gründerväter“ - niemand mehr Einzelausstellungen realisiert als Bernard Bensalem.

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Bensalem malt parallel zu seinem täglichen Leben. Selbst wenn er an manchen Tagen keine Zeit oder auch keine Lust zu malen hat, so schafft sich die Kreativität immer, wie er sagt, eine 25. Stunde. Und in dieser 25. Stunde kann mehr passieren als in allen anderen 24 Stunden zusammen. Bensalem betont, dass das Leben schön ist, auch ohne Kunst und ohne Künstler zu sein, dass die Kunst aber nicht schön sein kann, wenn kein Leben darin ist. Für ihn ist Kunst eine Art Magie, in der er sein Denken frei und ohne Ideologie weiter entwickeln kann. Das Malen gehört für ihn zum Funktionieren dieser Welt, ohne als Künstler die Gegenwart zu ignorieren. Typisch für seinen Stil ist die Serie, die sehr oft am Boden parallel auf mehreren Blättern entsteht. Das hat einerseits etwas mit ökonomischem Arbeiten zu tun, andererseits entspricht es auch dem zeichnerischen Ursprung seiner Malerei. Gewissermaßen „überschreibt“ er die ursprünglich geschaffenen Formen durch immer wieder neue und verdichtet so die farblichen Kompositionen. Dabei hat die Linie eine eindeutige Priorität gegenüber der Fläche. Hinsichtlich der verwendeten Materialien ist Bensalem völlig offen und experimentierfreudig und erinnert in seinen Mischtechniken fast schon an einen Alchimisten. Experiment und Intuition sind in seinem Werkprozess die bestimmenden Komponenten. Die Geschwindigkeit, in der seine Arbeiten entstehen, hat im Kern die Funktion, sein Unterbewusstsein zu aktivieren, damit seine Bilder nicht konstruiert, sondern geboren werden. Bernard Bensalem ist so gesehen ein sehr emotionaler Künstler.

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